Samstag, 9. April 2022

9 Jahre später... die Kleinhebeanlage

Beinahe hätte ich unseren Blog vollkommen vergessen, als eine Mail eintrudelte. Eine nette Familie schrieb mir, um sich nach unserer Baufirma NSK aus Halberstadt zu erkundigen. Und nach allgemeinen Baufragen. :-) Es kommt ab und zu mal vor, dass ich auch nach so vielen Jahren noch Post bekomme - darüber freue ich mich immer sehr.

9 Jahre wohnen wir jetzt schon in unserem Haus und die Gewährleistung ist natürlich schon rum. Da gehen schon mal Sachen kaputt. Deshalb habe ich eine Top 5 der Dinge für Euch zusammen geschrieben, die gerne mal kaputt gehen. Von Schlimm bis nicht ganz so schlimm ;-)

Top 1 - Kleinhebeanlage

Kategorie: Schlimm
gestorben nach 7 bzw. 8 Jahren 
 
Wir haben ja gleich 2 Stück. Eine im Haustechnikraum und eine in der Sauna für die Dusche. Das Modell im Haustechnikraum ist zuerst kaputt gegangen, und zwar als wir im Urlaub waren. Die Heizung lief natürlich normal weiter und so kamen wir aus dem Urlaub zurück und im Haustechnikraum war eine große Pfütze. Leider ist das Wasser zwischen Außenwand und Fliesensockel (dort sind auch einige Rohrdurchführunge und "undichte" Stellen) unter den Estrich in die Dämmschicht gelaufen. Das Wasser hatte sich in der Dämmschicht verteilt und ist nahezu unbemerkt die verputzten Wände hinauf gekrochen. Wir mussten es von einer Bautrocknungsfirma trocknen und sanieren lassen. Teilweise musste der Putz an den Wänden neu gemacht werden und neu tapetziert werden. Zum Glück hat das unsere Versicherung bezahlt.Kosten für die neue Hebeanlage inkl. Einbau: ca. 1000 Euro.

Die Hebeanlage für die Dusche ist ein Jahr später gestorben. Hier konnte ich den Fehler selbst reparieren. Der Motor- Kondensator war defekt. Dies äußert sich so, dass die Anlage nur brummt, der Pumpen- Motor aber nicht läuft. Das ist günstig zu reparieren. Den Kondensator findet ihr im Internet für wenige Euro. Welchen Kondensator ihr benötigt, lest ihr auf dem alten Kondensator ab. Dort steht etwas wie 100 yF was z.B. 100 Mykro Farad entspricht. Ich habe mir gesagt, ich versuche wenigstens, ihn zu reparieren. Wenn es nicht klappt, habe ich nur 3 Euro vergeudet. Dazu muss man nur den Motor öffnen, in der Regel über Schrauben, dann kann man in das Innere sehen und den Kondensator leicht erkennen. Dieser ist zylindrisch von der Form ist ca. 5cm lang und hat ca. 3cm Durchmesser. Im Motor befindet sich eine Flüssigkeit (das ist Öl). Dieses dient zur besseren Wärmeverteilung und zur Isolation der elektrischen Komponenten. Davon war mir ein wenig ausgelaufen. Hier könnt ihr einfach ein beliebiges Hydrauliköl einfüllen, sol sollte so wenig Luft wie möglich zurück bleiben beim Verschließen. Die Reparatur hat geklappt und ich habe ca. 800 Euro gespart. Die Hebeanlage läuft wieder ohne Probleme und das seit fast 2 Jahren.
 
Zustand vorher, schon grob gereinigt

Zustand nach Reparatur: Austausch des Motorkondensators

 

Fazit zur Kleinhebeanlage

1. Reinigung und Wartung

Eine Kleinhebeanlage muss mind. alle 2 Jahre geöffnet und gesäubert werden. Je nach Abwasser bildet sich dort ekliger Schnodder. Bei Duschhebeanlagen sind auch Haare evtl. problematisch. Das Pumpenrad ist zwar so gebaut, dass sich Haare dort nicht aufwickeln, man sollte aber danach schauen. Hinzu kommt, dass nicht alle Hebeanlagen für jede Abwasserart zugelassen sind. Wir haben uns nachträglich eine Weichwasseranlage (Wasserenthärtungsanlage) einbauen lassen, die regelmäßig Salzlauge in den Abfluss spült. Unsere Wärmepumpe produziert Kondensat (kalkfreies Wasser), unsere Waschmaschine produziert Seifenlauge. Die Hebeanlage muss also diese 3 Abwasserarten vertragen und das treibt die Kosten in die Höhe und grenzt die Auswahl sehr stark ein. Darauf solltet ihr unbedingt achten, sonst wird eure neue Hebeanlage evtl. chemisch durch die Abwässer angegriffen.

2. Prävention

Räume, in denen sich Kleinhebeanlagen befinden, müssen durch Wassermelder überwacht werden. Wir haben uns für Schabus Wassermelder entschieden. Diese werden einfach als Zwischenstecker zwischen das Gerät, welches Abwasser produziert gesteckt. Dann braucht man nur noch des Messfühler an die Wand anschrauben. Das Gerät gibt dann einen unendlich lauten Dauerwarnton aus, wenn sich auf dem Boden eine Pfütze bildet und schaltet das zwischengesteckte Elektrogerät automatisch ab. Zum Beispiel bietet sich das für eine Waschmaschine an. Sobald eine Undichtigkeit zu einer Pfütze führt, wird die Überschwemmung verhindert durch Signalisierung und durch Abschalten. Es gibt diese Wassermelder auch ohne die Funktion, ein Gerät dazwischen zu stecken, dann Piepen sie nur unerträglich laut, wenn der Sensor Wasser erkennt. Dies haben wir zum Beispiel in der Nähe der Kleinhebeanlage bei der Sauna- Dusche so umgesetzt.


Im nächsten Teil werde ich unsere kleine Serie zu diesem Thema fortsetzen :-)

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