Freitag, 14. September 2012

WDVS Tipps, Sockelabdichtung, Fassade fast fertig

Diese Woche waren mit zuletzt 5 Mann sehr viele Handwerker auf unserer Baustelle. Nachdem die Fassade mit Styropor WLG 040 beklebt wurde, wurde das Styropor geschliffen, sodass die Unebenheiten verschwinden.

Und nun ein paar WDVS Tipps:
WDV Systeme müssen geschliffen werden, alles andere ist grober Pfusch. Beim kleben des Styropors sollte man darauf achten, dass das Wulst-Punkt-Verfahren angewendet wird. Dies wird auch von den Herstellern Sakret, Caparol, Brillux usw. empfohlen. Hier mal ein Beispielbild.

Man sollte sich vorher erkundigen, was die Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers des WDV Systems sagen. Diese Informationen bekommt man von der jeweiligen Herstellerwebsite. Wichtig ist auch, dass die Dämmplatten, die um die Fenster herum angeordnet sind, "ausgeklinkt" werden. Einfach gesagt darf in den 4 Fensterecken keine Platten- Fuge beginnen. Dies sind die Problemzonen eines WDVS. Hier muss außerdem eine Diagonalarmierung ausgeführt werden. In jeder Ecke muss sich ein diagonal angebrachter Streifen Gewebe befinden, da diese Stellen sonst reißen können.
Aber auch in der Fläche eines WDV Systems sollte man aufpassen, dass dort das Überbindemaß eingehalten wird. Platten dürfen (wie beim Mauerwerk auch) nicht direkt übereinander gestellt werden. Hierdurch würden Kreuzfugen entstehen (sehen aus wie ein +, also 4 Plattenecken, die genau zusammen stoßen). Beim Überbindemaß gibt es eine Faustregel die besagt: 40% der Platten-/ Steinhöhe müssen die Platten/Steine versetzt stehen.

Sehr gern werden auch die Ritze zwischen den Platten, die zwangsläufig immer (!) entstehen, mit Bauschaum verschlossen. Gerne auch als "Isolierschaum" bezeichnet. Unser Handwerker sagte, der Schaum dämme besser als das Styropor - was ein Unsinn. Deshalb sollte man darauf achten, dass Ritzen/Spalte über 5mm mit Dämmmaterial verschlossen werden!. Alles darunter kann auch ausgeschäumt werden - dies hat für die Dämmwirkung praktisch keine Auswirkungen. Wichtig ist dabei, dass diese <5mm breiten Spalte auch tatsächlich verschlossen werden mit Schaum, denn sonst kann im Winter dort Kondensat ausfallen und sich dann auf dem Putz abzeichnen. Dann sieht man die Plattenumrisse - was sehr unschön ist.

Man sollte auch prüfen, ob die gesamte Breite der Dämmung mit Dämmmaterial verschlossen wurde. Bei uns war es nämlich so, dass an manchen Stellen  nur die obersten 3cm gestopft wurden. Dahinter war alles hohl. Das kann man durch drücken oder rauspopeln selbst rausfinden und dann nachbessern lassen. Auch sollte man die Flucht des Hauses während der Anbringung des WDVS mehrmals bei jedem Arbeitsgang checken. Manchmal kann es passieren, dass der Maurer nicht ganz ordentlich gearbeitet hat und deshalb die Maler Probleme haben, die sehr geraden Platten an die Wand zu bringen. Viele Sachen können durch schleifen und Armierungsmörtel noch ausgeglichen werden. Beim Ausbessern mit Armierungsmörtel sollte aber eine Gewebelage zusätzlich noch oberflächlich eingearbeitet werden.

Es gibt 6 Arbeitsgänge:
1. Ankleben des Dämmmaterials (zB Styropor oder Ähnlich)
2. Schleifen
3. Setzen der Apu-Leisten und Eckschienen, Abkleben der Dachschalung
4. Armierungsmörtel auftragen und Gewebelage vollflächig (aber an der Oberfläche) einarbeiten
5. Putz auftragen
6. Putz streichen

Die Sache mit dem Sockelputz/ Sockelabdichtung:
Besonders wichtig ist der Sockelputz, denn dieser muss unbedingt nach DIN 18195 abgedichtet werden, da er Oberflächen- und Spritzwasser ausgesetzt ist. Unter dem WDVS sollte ein 30cm Beriech der Wand an die Kellerabdichtung angeschlossen werden. Hier empfiehlt sich je nach Einsatzgebiet KMB (Kunststoffmodifizierte Dickbeschichtung). Diese bildet die Abdichtung hinter dem WDVS. Aber auch der Putz muss vor Feuchtigkeit geschützt werden! Hier wird oft von den Baufirmen gespart. Unser Bauleiter schlug vor, einfach den Oberputz bis zur Erde zu führen und dann die durchlöcherte Deltabahn (eigentlich nur ein Verfüllschutz für die Keller-Dämmung) davor zu klatschen, was er öfter so praktiziert, allerdings schadensträchtig ist. Oberflächenwasser läuft hinter die Noppenbahn und saugt sich im Putz nach oben. Im Winter bei Minusgraden wird der Putz dann von der Fassade gesprengt. In diesem empfindlichen Bereich sollte man daher aufpassen und auf die Vorschriften der Putz- Hersteller/ WDVS Hersteller schauen. Diese Richtlinien sind im Wesentlichen immer ähnlich. Diese sagen, dass der Übergang von Putz zu Perimeterdämmung mit Dichtschlämme behandelt werden muss. Anschließend sollte vor die Schicht aus Dichtschlämme zB eine Deltabahn (Noppenbahn) gelegt werden, um die Dichtschlämme vor Spitzen Steinen, usw. zu schützen. Als Sockelputz sollte man einen speziell dafür zugelassenen Putz verwenden. Z.B. Buntsteinputz bietet sich an. Diesesn gibt es in verschiedenen Ausführungen und Farbzusammensetzungen. Der Sockel sollte 30cm über dem geplanten Geländeverlauf liegen und sollte den Geländeverlauf 1:1 "mitnehmen".
http://www.vitalbau.org/mediapool/44/444758/resources/big_7970640_0_500-375.jpg
Oben Scheibenputz, unten Buntsteinputz

Der Stand bei uns: 3 Fassaden (Ost, West, Süd) feritg mit Oberputz (Scheibenputz mit 3mm Körnung) aufgetragen. Am Montag/Dienstag wird dann mit Caparol AmphiSilan weiß gestrichen. Im Moment ist die Fasade noch Alt-Weiß, nach dem streichen wird sie dann ihre endgültige Farbe (richtiges weiß) erhalten.
WDVS geschliffen


WDVS armiert



Scheibenputz 3mm Körnung weiß aufgetragen. Wird aber nochmal überstrichen, dann wirds weißer.


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